AIS (Automatisches Identifikationssystem)
Dieses automatische Erkennungssystem für Schiffe besteht aus Sende- und Empfangsgeräten an Bord der Schiffe, Küstenstationen, die Informationen empfangen und aussenden, Datenbanken, die Informationen speichern und verbreiten, und den Übertragungswegen zwischen den Systemeinheiten. Die Technik unterliegt internationalen Standards und ist weltweit verbreitet.
Rund um Island gibt es allerdings immer noch Funklöcher. Es kann vorkommen, dass Schiffe, die sich sehr nahe an der Küste befinden, aus dem System herausfallen. Vor allem in den Westfjorden passiert dies relativ häufig. Freizeitfischer sollten sich dessen bewusst sein und immer auf Kanal 16 achten, da sie in so einem Fall von den Küstenstationen aufgerufen werden.
Das isländische Schiffahrtsamt errichtete im Frühling 2004 die erste AIS-Landstation in den Bergen Bláfjöll bei Reykjavík. Ende 2007 gab es bereits 15 Landstationen. Inzwischen deckt das Netz in einem Küstenabstand von 70 sm (130 km) das Meer um Island mit allen Seewegen und den wichtigsten Fischfanggebieten ab, reicht aber nicht in alle Fjorde und Meeresbuchten. Die Nutzer dieses Systems sind hierzulande vor allem die Überwachungsstationen der Seefahrt, die Küstenwache, die Hafenstaatkontrolle des Schiffahrtsamtes, Häfen, Fischereiamt und Schiffs- und Bootsführer. Darüberhinaus hat auch die Nato Zugang zu den AIS-Informationen.
Das AIS hat gegenüber dem Radar einige Vorteile. Vorausgesetzt, dass alle Schiffe damit ausgestattet sind, können Schiffsführer andere Schiffe in ihrer Umgebung erkennen, auch wenn diese beispielsweise von einer Landzunge verdeckt sind und von Radarstrahlen nicht erreicht werden. Außerdem speichert das AIS Informationen zum Schiffsverkehr in der Datenbank.