Die Seekarte

In den Freizeitfischerbooten, wie sie zum Beispiel in den Westfjorden für das Hochseeangeln eingesetzt werden, ist nicht viel Platz für Seekarten. Statt dessen benutzt man Kartenplotter, die Karten zu den Ausgangshäfen und zu den befahrenen Gebieten beinhalten, die zwar meist nicht sehr genau, aber zweckdienlich sind. Es lohnt sich, die Grundlagen zu kennen, auf denen dieses Navigationsgerät beruht. Daher werfen wir hier einen Blick auf die Erstellung und Anwendung von Seekarten.
Unsere gedruckten Seekarten beruhen auf der vom belgischen Theologen Mercator (geb. 5.3. 1512 in Rupelmode, gest. 2.12. 1592 in Duisburg) im 16. Jahrhundert entwickelten Projektion, bei der die Längen- und Breitenkreise in stark vereinfachter Nachbildung der Erdoberfläche zu Geraden werden.


Der Maßstab drückt das Verhältnis zwischen der Größe der Karte und der tatsächlichen Größe des Erdausschnitts aus, den die Karte wiedergibt. Im Allgemeinen sind drei Arten von Seekarten in Gebrauch: kleinmaßstäbige Übersichtskarten über große Ozeangebiete, z.B. im Maßstab 1:3.000.000, aber hauptsächlich Spezialkarten in wesentlich größerem Maßstab wie 1:100.000. In Küstennähe und bei der Einfahrt in Häfen sollte man Seekarten im größtmöglichen Maßstab benutzen.

Die Abbildung zeigt die starken Verzerrungen einer Kartenprojektion in Richtung der Pole. Um ihr Konzept zu verstehen, kann man sich die Erde als Globus mit einer Lichtquelle in der Mitte vorstellen, wodurch die einzelnen Punkte auf der Erdoberfläche wie bei einem Dia auf eine ebene Bildwand geworfen werden.

Diese Seekarte zeigt die nördlichen Westfjorde. Auf der senkrechten Skala am linken Rand wird die Breite, auf der waagrechten Skala am unteren Rand die Länge abgelesen. Entfernungen werden von der senkrechten Breitengradskala abgeleitet. Seekarten sind ein gutes und wichtiges Hilfsmittel im Schiffsverkehr. Sie enthalten Hinweise zu natürlichen Gegebenheiten wie Untiefen, Ablagerungen, Riffen und Schären, Angaben zu Navigationshilfen wie Bojen, Leuchtfeuern und Radarreflektoren sowie zu Regelungen wie Verkehrstrennungsgebieten. Seekarten sollten jeweils sorgfältig ausgewählt werden und einen großen Maßstab haben, um möglichst genaue Informationen zu liefern.

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