Gleichgewicht

METAZENTRUM
Lotrechte Linien, bei geringer Krängung des Schiffs vom Auftriebsschwerpunkt gezogen, schneiden sich in einem Punkt, der Metazentrum (M) genannt wird. Man kann sich das Metazentrum als Drehpunkt eines Schiffs, das mit einem geringen Krängungswinkel ausgelenkt wird, denken.
Die Höhe des Metazentrums bemisst sich in Metern vom Bezugspunkt (K) und wird deshalb mit KMbezeichnet.

 

 

 

STABILES GLEICHGEWICHT
Ein Schiff befindet sich in einem stabilen Gleichgewicht, wenn es sich wieder aufrichtet, nachdem es ausgelenkt wurde. Das passiert nur, wenn sein Schwerpunkt (G) unterhalb des Metazentrums (M) liegt.

 

 

METAZENTRISCHE HÖHE
Der Abstand zwischen G und M wird metazentrische Höhe oder Anfangsstabilität genannt. Bei einem in aufrechter Lage stabilen Schiff spricht man von einer positiven metazentrischen Höhe GM (auch positive GM oder positive Anfangsstabilität), wenn sich das Metazentrum (M) über dem Schwerpunkt (G) befindet. 

 

LABILES GLEICHGEWICHT
Wenn der Schwerpunkt (G) eines Schiffs oberhalb des Metazentrums (M) liegt, spricht man von negativerGM bzw. negativer Anfangsstabilität. Ein derartiges Schiff schwankt ständig von einer Seite zur anderen und läuft Gefahr zu kentern.

 

STEIFE UND WEICHE SCHIFFE
Wenn ein Schiff beladen wird, verschiebt sich der Schwerpunkt (G) des Schiffs immer in Richtung des Schwerpunkts der Ladung. 

 

 

Wird eine Ladung an Deck deponiert, verlagert sich dadurch der Schwerpunkt (G) des Schiffs nach oben. Dadurch vermindert sich seine metazentrische Höhe (GM) und damit auch seine Stabilität. Ein Schiff mit einer geringen metazentrischen Höhe hat eine lange Rollzeit und wird als weiches Schiff bezeichnet.

 

 

Wird eine Ladung im Bauch des Schiffs verstaut, verlagert sich dadurch der Schwerpunkt (G) des Schiffs nach unten. Dadurch vergrößert sich seine metazentrische Höhe (GM) und damit auch seine Stabilität. Ein Schiff mit einer großen metazentrischen Höhe hat eine kurze Rollzeit und wird als steifes Schiffbezeichnet.

 

Schwere Lasten, wie Fang und Fanggeschirr, sollten nicht an Deck gelagert werden, da sich sonst der Schwerpunkt (G) des Schiffs erhöht und die metazentrische Höhe (GM) verringert, wodurch wiederum die Wahrscheinlichkeit des Kenterns zunimmt. Ein steifes Schiff tendiert kaum zum Krängen und hat schnelle Bewegungen. Ein weiches Schiff hingegen krängt viel eher und braucht lange, um sich wieder aufzurichten. Die Schwingung von einer Bordseite zur anderen vollzieht sich relativ langsam. Dieser unerwünschte Zustand lässt sich durch das Absenken des Schwerpunktes (G) des Schiffes beheben.

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